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Kopfbild Markt Kastl

Gelber Rundwanderweg - Details


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Klosterburg 4 | Die Klosterkirche Kastl


Im Jahr 1098 wurde den drei Klostergründern (Stifterdenkmal an der Rückwand) durch Papst Paschalis die Gründung des Klosters bestätigt. Im Jahr 1103 begann Abt Theoderich mit zwölf Benediktinermönchen den Bau der Kirche. Der Chorraum mit dem Tonnengewölbe war bereits 1129 vollendet. Über den weiteren Baufortschritt gibt es keine genauen Angaben. Durch großzügige Schenkungen konnte sich das Kloster schnell zu einem religiösen Zentrum entwickeln (bedeutsamer Wappenfries). 1264 zerstörte ein Blitzschlag den nördlichen Turm der Basilika. König Ludwig der Bayer gewann in Abt Hermann (1323 bis 1356) einen guten Freund und besuchte öfter das Kloster. Als 1319 sein Töchterlein starb, übergab er das Kind den Mönchen zur Bestattung. Die Mumie der Prinzessin ist in einem Schrein in der Vorhalle der Kirche, dem Paradies, zu sehen. Auch der berühmte Feldhauptmann des Königs Seyfried Schweppermann fand hier seine letzte Ruhestätte. Ein Monument weist auf den bekannten Helden hin. Ende des 14. Jahrhunderts erlangte das Kloster durch die Kastler Klosterreform große Bedeutung. Bis zu dieser Zeit hatte sich die Kirche in ihrem romanischen Stil erhalten. Unter Abt Kemnater (1399 bis 1434) erfolgten die ersten Veränderungen im Stile der Gotik. Die Apsis, das Kreuzrippengewölbe im Langhaus und die Wölbung des Paradieses zeigen diese Merkmale.

Abt Perching (1459 bis 1490) ließ neben dem südlichen Seitenschiff des Langhauses die Benediktuskapelle mit ebenfalls gotischen Elementen errichten. Sein Nachfolger Abt Lang schuf sich mit dem Bau der gotischen Vierzehn-Nothelfer-Kapelle am nördlichen Seitenschiff ein bleibendes Denkmal.

Als die Oberpfalz Ottheinrich von der Rheinpfalz – er war Anhänger Luthers – zugesprochen worden war, wurde das Kloster nach dem Tode von Abt Hanauer 1560 aufgelöst. Die Klostergüter unterstanden einer weltlichen Verwaltung, und die Kirche diente als Getreidelager und Pferdestall. Die Bildwerke wurden zum Großteil von den Calvinisten zerstört. Im Zuge der Rekatholisierung übergab Kurfürst Maximilian von Bayern den gesamten Besitz dem Jesuitenkolleg in Amberg. Die Jesuiten bauten das Gotteshaus nach ihren Vorstellungen um: hell und für die Gläubigen einladend. Als Beispiel sei angeführt: Der Wappenfries wurde übertüncht, die Wappen auf zwei Wappentafeln festgehalten. Die Kastler waren mit vielen Maßnahmen nicht einverstanden. 1782 bekam der Malteserorden die gesamte Anlage zugesprochen. Die Kirche erhielt den heutigen Hochaltar, während die Altäre in den Seitenschiffen noch auf die Jesuiten hinweisen. Nach der Säkularisation 1806 wurden Kirche und klösterliche Gebäude Staatsbesitz; die Kirche diente von nun an dem Ort Kastl als Pfarrkirche.

1906 erfolgten in einer vierjährigen Restaurierung vielfältige Veränderungen. Das Hochgrab der Prinzessin musste aus dem Mittelgang weichen, der Wappenfries wurde neu angelegt, die Orgelempore neu gestaltet, und das Kreuzrippengewölbe fand eine farbige Fassung. 1916 konnte auch eine neue Orgel eingebaut werden.

Eine erneute Restaurierung wurde im Jahre 1966 angesetzt. Die Kirche wurde in ihrem Grundcharakter wieder dem schlichten romanischen Stil angepasst, was zur Folge hatte, dass vieles schmückende oder gewachsene Beiwerk aus der Hauptkirche entfernt wurde. Die farblichen Veränderungen am Kreuzgewölbe, an der Kanzel und die alte Empore wurden entfernt. Die Vorhalle der Kirche gestaltete man zu einem Mortuarium um. Viele Gedenksteine, Grabplatten, die Schreine für die Mumie der Prinzessin Anna und die Gebeine der Stifter, das Schweppermannsdenkmal und das Hochgrab der Prinzessin Anna befinden sich jetzt im Paradies.


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